Oranienbaum
Der Smaragd in Anhalts Krone und die Orange in Nassaus Obstsalat
Das Schloß Oranienbaum gehört zum Gartenreich Dessau-Wörlitz in Anhalt, und Anhalt ist ein Landesteil von Sachsen-Anhalt. Anhalt feiert dieses Jahr seinen 800. Geburtstag und hat eine große Geschichte vorzuweisen. Als Henriette Catharina von Oranien-Nassau 1659 nach Dessau kam, war das Herzogtum Anhalt-Dessau ein armes Land. Der Dreißigjährige Krieg war gerade 11 Jahre vorüber und Europa – und besonders Mitteldeutschland – war ausgeplündert, entvölkert und verwüstet. Für die wohlhabende Niederländerin muß es ein Kulturschock gewesen sein. Sie rief einen niederländischen Architekten nach Anhalt und beauftragte ihn, ein Schloß zu errichten und das Dörfchen Nischwitz umzugestalten. Und er machte sich an die Arbeit …
Es ist überliefert, daß die nachmalige Herzogin lange Listen nach Den Haag schickte, um teure Luxusgüter zu bestellen. Kostbare Ledertapeten, wertvolle Fayencen und teure Fliesen aus Delft wurden importiert, um das Schloß auszugestalten. Sie war aber auch eine nüchterne Rechnerin. Die Säulen und Treppengeländer sind aus Eichenholz, Marmor findet man in diesem eleganten Eigenheim nicht …
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Betritt man den Schloßgarten, steht man vor dem dominanten Hauptgebäude des Schlosses.
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Die Bäume sind nach barockem Geschmack streng beschnitten.
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Rechts und links vom eigentlichen Schloß sind, strikt symmetrisch, Kavalierspavillons angeordnet.
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Das Gebäude auf der rechten Seite sieht aber eher wie ein Pferdestall aus. Klar, die Chevaliers mußten irgendwo ihre Pferde lassen.
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Der Zugang zum Gelände – eine Brücke über einen angedeuteten „Burggraben“.
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Schloßgarten – die andere Perspektive.
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Linker Seitenflügel – die Fenster sind aufgemalt. Mode der Zeit oder Sparmaßnahme?
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Schloßportal mit Paradetreppe. Die Plakate werben für die Ausstellung „Dutch Design – Huis van Oranje“.
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Oma hat das erste Exponat entdeckt.
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Die fahrbare Parkbank. Vorn ein Rad und …
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… hinten zwei Griffe. Das finde ich praktisch, und …
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… Oma auch. Nun, wir lassen sie im Garten stehen …
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Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heit’ren Stunden nur.
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Auch in Schlössern gibt es Dachböden. Dieser ist naturgemäß sehr weitläufig.
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Die Kuratorin hat ihn in das Konzept einbezogen.
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Sie heißt übrigens nicole uniquole … (Das ist kein Schreibfehler.)
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Das ist kein Design-Objekt. Das Faß enthält Löschsand, er muß schon sehr alt sein.
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Leuchtobjekt. Die meisten Objekte der Ausstellung sind Kitsch, aber Luxuskitsch.
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Interessant die Innenausstattung: Massive Eiche, kein Marmor. Die Böden sind aus Fichtenholz.
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Türstudie
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Ich stehe auf der Freitreppe an der Rückseite des Schlosses. Der barocke Teil des Schloßparks.
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Das Wahrzeichen des Schlosses und der Stadt – der Orangenbaum.
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Die Orangenbäume stehen im Winter in einer Orangerie, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand.
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Es gibt auch jede Menge Palmen, man wollte schließlich renommieren.
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In der Mitte der Ronde – der Delphinbrunnen. Oma meinte, die Delphine …
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… sähen aus wie kleine Schweinchen. Wasserstudie.
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Das Gelände des Parks umfaßt 28 ha, ganz schön weitläufig, oder?
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Am nordwestlichen Ende geht der Park in eine Rhododendrenalle über.
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Solch eine Palme ist ein interessantes Gewächs.
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Palmenstudie 1
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Palmenstudie 2
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Die Rhododendrenallee.
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Rhododendronblüte – für M. und R.
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Ich schaue mich um: das Schloß von der Parkseite aus.
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Im hinteren Teil des Parks gibt es viele wunderschöne alte Bäume.
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Studie – Baum mit Efeubewuchs
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Das ist der Zugang zum englisch-chinesischen Teil des Parks.
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Er wurde zum Ende des 18. Jahrhunderts angelegt.
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Die chinesische Pagode, eine Mode der Zeit.
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Das chinesische Teehaus – so etwas findet man auch in Potsdam (BB) oder in Pillnitz (SN).
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Teich-Studie im englischen Park.
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Fugenstruktur-Studie
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Wir haben genug gesehen und gehen ein paahundert Meter zum Marktplatz. Wir finden ein Café und machen Pause.
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Der Marktplatz des Städtchens ist erstaunlich groß.
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Auch auf dem Markt findet man das Wahrzeichen der Stadt – dieses Mal als Skulptur.
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Die Stadt entstand auf dem Reißbrett. Die Straßen verlaufen streng rechtwinklig. Am Ende dieser Achse die Evangelische Stadtkirche.
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Auch hier gibt es keine Säulen aus Stein – alles Eiche. Die Orgel der Kirche ist von 1766.
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Die Stadtkirche ist ein barocker Zentralbau mit elliptischem Grundriss und wurde Ende 1712 vom „Alten Dessauer“ eingeweiht (Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau (1676 – 1747) – er war der Sohn der Stadtgründerin Henriette Catharina).
Und zum Schluß noch einen Spruch zum Thema ‚Adel‘ (ein kerniges Sprichwort konnte ich leider nicht finden):
„Die Illusion, daß alle adligen Standesgenossen edel und fair sind, habe ich längst verloren.“
Prinz Eduard von Anhalt
Eins habe ich doch noch gefunden:
Mancher will einen Palast bauen und hat nur eine Hundehütte in der Tasche.
(dänisch)
Das konnte man von Henriette Catharina gewiß nicht behaupten …
(c) 2012 B. Mai
…auf diese fahrende Bank setz ich mich auch, und warte bis mich dann jemand schiebt 🙂
gute Idee !!!
Vielen Dank für die Blume 🙂 Die fahrende Bank ist eine klasse Idee, so ein Teil könnte ich manchmal bei meinen Fotostreifzügen auch gebrauchen. Schöne Bilder und Beschreibung.