Die Kochshow „Kartoffelsuppe“ ist ein Remake. Ich hatte sie schon einmal auf meiner alten Webseite veröffentlicht. Ich habe sie ein wenig überarbeitet und gestrafft und neu betextet. Anton wird es mir nicht übelnehmen, im Gegenteil. Er weiß, daß er auf mich angewiesen ist.
Die Kochshow ist also nicht mit der von damals identisch, die Suppe aber ist die gleiche.
Was an der Kartoffelsuppe „sächsisch“ ist weiß Anton nicht so genau. Er erinnert sich aber, daß seine Mutter sie so oder so ähnlich schon zubereitete, als Anton noch ein Junge gewesen ist. Aber Antons Mutter war keine Sächsin, sondern stammte aus Pommern. Vielleicht hat sie das Rezept von einer ihren Chemnitzer Schwägerinnen, Antons Tanten Friedel und Gretel, bekommen. Wahrscheinlicher jedoch ist, daß sie es von ihrer eigenen Mutter, seiner Oma, die er leider nie kennenlernen durfte, hatte. Noch eine Variante: Als junge Frau arbeitete seine Mutter als Hilfskraft in einem Lungensanatorium in Hohenkrug bei Augustwalde, heute ein Stadtteil von Stettin (Szczecin). Der Opa, ein selbstständiger Gemüsehändler, war im Zuge der Weltwirtschaftskrise von 1929 pleite gegangen, und seine Töchter hatten sich nach anderer Arbeit umsehen müssen. Vielleicht hat sie ja in der Krankenhausküche ausgeholfen und ist so zu dem Rezept gekommen.
Es muß jedenfalls ein sehr altes Rezept sein, und es funktioniert noch heute. So gesehen, hat der Zusatz „Sächsisch“ keine Berechtigung. Aber vielleicht liegt es einfach daran, daß die Sachsen keine typische Speise, wie die Schwaben ihre Maultaschen, haben und gerade deshalb der Wunsch, nach einer „Sächsischen Kartoffelsuppe“ übermächtig ist.
Übrigens: Hohenkrug heißt heute Zdunowo, und das Sanatorium gibt es als Fachkrankenhaus Szpital Zdunowo immer noch …