Oma und ich machten einen Kurztripp in die Altmark und ins Havelland zur BUGA 2015. Die BUGA fand dieses Mal an verschiedenen Orten in Sachsen-Anhalt und Brandeburg statt. Ich gewann den Eindruck, daß das ein Fehler gewesen ist. Die vergangenen BUGAs in Rostock, Gera und Schwerin habe ich als eindrucksvolle und publikumswirksame Veranstaltungen in Erinnerung, aber das Hin und Her dieses Mal empfand ich als störend. Und außerdem mache ich mir nichts aus Gärten und Pflanzen …
In Havelberg und Stölln (Amt Rhinow) aber fand ich die folgenden Skulpturen aus Stahl:
Also haben wir es so ganz nebenbei mit dem ältesten Flugplatz der Welt zu tun. Dort steht eine alte IL-62, das Standardflugerät der DDR-Fluggesellschaft Interflug. Ein wagemutiger Pilot hat es Anfang der 90-er Jahre von Berlin-Schönefeld hierhergebracht. Er mußte auf einem 860 m langen Sturzacker landen und er hatte nur einen Versuch. Das Flugzeug sollte ausgemustert werden, und es dient heute als Museum und als Standesamt. Happy landing, Lady Agnes!
Und zum Schluß noch ein wenig Werkstoffkunde:
Stahl besteht bekanntlich zur Hauptsache aus Eisen. Aber technisch ist reines Eisen weitgehend wertlos. Mir fallen nicht viele Anwendungen für reines Eisen ein. Zum Beispiel sind unsere kleinen Euro-Münzen zum größten Teil aus reinem Eisen, geschenkt.
Um es technisch sinnvoll nutzen zu können, stelt man eine Legierung aus Eisen und Kohlenstoff her, und die nennt man dann Stahl. Je höher der Anteil an Kohlenstoff, um so härter wird der Stahl. Man hat viele Verfahren erfunden, um ihn dann auch noch zäh zu machen. Zum Beispiel durch Hinzufügen von Chrom, Vanadium und so weiter. Stahl rostet. Rost ist Eisenoxid. Rost stört. Rost zerstört. Deshalb gibt es auch rostfreien Stahl. In unseren beiden Fällen ist der Rost jedoch Gestaltungsmittel der Künstler.
Genug klug geschissen. Über Gußeisen vielleicht später etwas.
(c) Dez. 2015 Bernd Mai
Toller Beitrag – vielen Dank fürs Reinstellen.