Seit Oma in ihre neue Wohnung gezogen ist, hat die Katze Mimi sich zum erklärten Chef entwickelt. Nur zwei Dinge gibt es, die sie von irgendwas zurückhalten können: Der laufende Staubsauger, vor dem sie einen Riesenrespekt hat, und wenn man sie anzischt wie eine Schlange. Und locken kann man sie nur mit absoluten Leckerbissen, alsda sind: Ölsardinen, Kondensmilch und neuerdings eine bestimmte Sorte Knabberkissen, die es nur in Omas Lieblingssupermarkt zu kaufen gibt. Eben hat sie von mir ein paar hinter die Ohren bekommen, was leider manchmal Not tut. Sie saß auf meinem Schoß, um sich kraulen zu lassen. Als ich jedoch aufstand, und sie herunterheben wollte, hat sie mich gebissen. Wenn sie sauer ist, weil ihr etwas nicht paßt, dann beißt sie. Aber nachtragend ist sie nicht …
Sie ist sehr neugierig, will immer dabei sein, und sie hat einen großen Bewegungsdrang. Wie jede Katze hat sie einige Lieblingsplätze, die auch mal wechseln. Ihr absoluter Lieblingsplatz ist Omas Fernsehsessel, der mit der Husse. Der zweite ist mein Sessel, der vom blau-gelben Möbelhaus.
Wenn draußen die Vertreter der heimischen Ornis ihr Wesen treiben, sitzt sie mit Vorliebe vor dem Fenster und genießt die „Piep-Show“.
Sehr gern liegt sie auf den Schränken in Wohn- und Schlafzimmer, besonders, wenn Gäste da sind. Auf dem Wohnzimmerschrank sucht sie sich die Ecke aus, von der aus sie alles im Blick hat, und beobachtet sie mißtrauisch. Wenn sie von Omas Enkeln genug hat, die wollen immer mit ihr spielen und sie streicheln, verzieht sie sich auch mal unter die Couch. Überhaupt läßt sie sich ungern anfassen, nur, wenn sie will, und dann … sieh oben.
Warum es nur Bilder gibt, die sie in Ruhe zeigen? So schnell wie eine Katze ist kein Fotograf, und die fortschrittliche Kameraelektronik – es gibt einen Modus „In Erwartung plötzlicher Bewegung“ – hilft gar nicht.