(Remake)
Anton beteiligt sich nicht an den Diskussionen zum Thema „Was ist ein richtiges ‚Chili con Carne‘?“. Er weiß auch nicht, wie es wirklich schmecken muß, er kennt nur seine eigene Variante. Diejenigen, denen er es vorgesetzt hat, behaupten jedoch, daß es genau richtig schmecken würde.
Das Ur-Rezept hat Anton aus einem Kochbuch. Er hat es verändert und seinen Gewohnheiten angepaßt. Das Ur-Rezept, so befand er, war für Leute gedacht, die eigentlich mit Kochen nichts am Hut haben. So gesehen müßte das Chili, wie es auch kurz genannt wird, eigentlich „Chili a la Anton Mertz“ heißen.
Zutaten (für 4 Personen):
300 g Hackfleisch (vom Rind, auch gemischt)
500 g Paprikaschoten (rot, auch gemischt)
1 Dose Kidneybohnen
1 Dose Tomaten (stückig)
1 Stck Zwiebel (groß)
2 Stck Knoblauchzehen
1-2 TL Kreuzkümmel (gemahlen)
1-2 EL Oregano (gerebelt)
1 TL Basilikum
1-2 Stck Kartoffeln
1 Stck Karotte (klein)
2-3 TL Zucker
0,5 l Fleischbrühe
desweiteren: Salz, Pfeffer, Petersilie oder
. Koriander, Chilipulver oder Tabasco,
. Öl, Butter, Wurzelgemüse, Tomatenmark
Bei den Dosen handelt es sich um die handelsüblichen mit einem Bruttoinhalt von 400 g. Das Chilipulver nach Belieben und Geschmack hinzugeben, aber immer abschmecken. Beim Salzen ist zu beachten, daß die Bohnen und das Gemüse viel Salz schlucken.
Die Büchsen-Bohnen sind bereits gegart. Deshalb geben wir die abgetropften Bohnen erst zum Schluß dazu. Das muß man beim Zwischendurch-Abschmecken berücksichtigen, man gibt also beim Würzen eher ein wenig mehr „Dampf“.
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Die Kartoffeln schälen. Die Paprikaschoten sind eine wichtige Zutat.
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Das Wurzelgemüse und die Brühe (als eingekochter Fond, in der Filmdose) kommt diesmal aus dem Tiefkühlfach. Der Fond wird mit heißem Wasser verdünnt.
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Die Kartoffeln werden zerteilt, und …
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… in möglichst kleine Stücke geschnitten. Man soll sie aber beim Essen schon noch wahrnehmen. Das selbe machen wir mit der kleinen Zusatz-Möhre, paßt gut zu den Tomaten.
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Die Paprikaschoten werden vorbereitet. Der Geschmack von roten ist kräftiger und intensiver.
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Aber Anton hat wegen des Preises eine gemischte Packung gekauft.
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Die Strünke werden entfernt und die Rippen weggeschnitten.
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Nun die Schoten in handliche Stücke schneiden.
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Anton wäscht die fertigen Paprikastücke unter dem kalten Wasserstrahl. Im selben Zuge werden die Zwiebel und der Knoblauch klein geschnitten und auf ihren Einsatz vorbereitet.
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Hackfleisch – hier Rinderhack, sogenanntes „Geschabtes“. Beim Zwiebelschneiden muß Anton weinen. Deshalb gibts davon keine Bilder.
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Anton gibt Öl und einen Stich Butter in den Topf. Darin dünstet er das Gemüse, die Kartoffelstücke und die Zweibel an. Von Anfang an kommt auch das Tomatenmark mit hinzu, das Rösten nimmt ihm etwas die Säure.
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Kidneybohnen und Tomaten in Büchsen. Büchsentomaten sind fürs Kochen besser geeignet als frische, weil sie reifer geerntet werden..
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Sind die Zwiebelstücke glasig, gibt Anton das Hackfleisch und den Rosmarin dazu und brät es bei kräftiger Hitze ca. 5 min scharf an. Dabei immer mal rühren.
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Die Büchsen werden geöffnet und bereitgestellt.
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Nach dem Anbraten gibt Anton die Paprikaschoten und den Knoblauch dazu. Das Ganze wird bei schwacher Hitze und geschlossenem Deckel ca. 15 min gedünstet. Auch hier wird immer mal umgerührt.
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Anton gießt den Saft der Bohnen ab. Den können wir nicht gebrauchen.
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Nun geben wir die Brühe und die Tomaten samt Saft dazu. Und jetzt kräftig mit Salz, Zucker, Pfeffer, Chilipulver und dem Kreuzkümmel würzen. Der Zucker ist in Verbindung mit den Tomaten ein idealer Geschmacksverstärker. Bei offenem Topf ca. 20 min unter Umrühren köcheln lassen.
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Arbeitsunfall. Ungeschick, verlaß mich nicht …
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Sind alle anderen Zutaten gar, gibt Anton die Bohnen dazu, umrühren nicht vergessen. Zum Schluß noch einmal abschmecken. Es lohnt sich!
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Als Getränk eignet sich Bier. Aber natürlich auch alles andere … Gleich wird serviert.
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Anton streut die gehackte Petersilie über das Chili. Dazu gibts eine Scheibe Vollkorntoast. Baguett, Weißbrot oder Brötchen eignen sich auch.
Das Oregano und das Basilikum werden 5 min vor dem Ende der Garung dazugegeben. Würde man es gleich hineintun, würde sich der Geschmack verflüchtigen. Frische Kräuter sind natürlich besser als getrocknete, aber sie verhalten sich im Topf anders. Also – ausprobieren.
Noch ein Wort zum Kreuzkümmel: Dieses asiatische Gewürz ist nicht mit dem bekannten Kümmel verwandt. Es hat einen unverwechselbaren, intensiven Geschmack, der dem Chili erst sein typisches Aroma verleiht. Anton hat es schon ohne probiert – kein Vergleich!
Gutes Gelingen und guten Appetit!
(c) Bernd Mai 2012 und 2015
P.S. Ich hoffe, dass die Schnittwunde inzwischen wieder verheilt ist.
Anton ist ein guter Koch. Vielen Dank für das neue Rezept. Hab es schon nachgekocht, allerdings ohne die grüne Paprika, die mag meine Galle nicht 😉
Bin auf das nächste Rezept gespannt.