Zoo Leipzig – Architektur
Die großen alten Zoos unseres Landes in Hamburg, Leipzig, Berlin, München und so weiter sind weit über hundert Jahre alt. Sie haben zwei Weltkriege, mehrere politische Systeme und etliche Währungswechsel erlebt. Am Anfang aber stand die Idee, dem zahlungsfreudigen Städter, der sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer mehr von den ländlichen Wurzeln entfernt hatte, exotische Tiere und Menschen zu zeigen. Der Bildungs- und Vergnügungshunger war enorm, die modernen Medien waren noch nicht erfunden. Stichwort: „Brehms Tierleben“, ein Bestseller der Zeit. Sogenannte „Völkerschauen“, auf denen Ureinwohner Amerikas, Afrikas und Asiens „gezeigt“ wurden, waren der absolute Renner. Wir sollten nicht die Nase rümpfen, heute haben wir das Fernsehen …
Der zur Verfügung stehende Platz für die Großstadt-Zoos ist begrenzt, das haben sie alle gemeinsam. Aber dennoch wurde zu jeder Zeit erweitert und gebaut. Und jede Zeit hat ihre Spuren in der Architektur der Zoogebäude hinterlassen.
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Das berühmte „Löwentor“ des Haupteingangs. Es stammt aus der Gründerzeit und wurde gemeinsam mit der Kongreßhalle als einheitliches Bauensemble geschaffen.
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Das Gitter zum Haupteingang ist sicher nicht mehr das von damals. Trotzdem kann es als ein wunderbares Beispiel des Jugendstils in der Schmiedekunst gelten.
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Das Gondwanaland ist die 16.500 Quadratmeter große Tropenhalle, die nach dem Urkontinent auf der Südhalbkugel benannt ist.
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Die hochmoderne Konstruktion der Dachkuppel aus ETFE-Kissen. (ETFE ist ein hochwertiger Kunststoff mit besonderen Eigenschaften.) Der Entwurf stammt vom Berliner Architekturbüro Henchion + Reuter.
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Dachkontstruktion – Architekturdetail.
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In der Halle werden bei Temperaturen von 24 bis 26 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 65 bis 100 Prozent etwa 100 Tierarten sowie 17.000 tropische Pflanzen gezeigt.
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Der Bau wurde 2011 eröffnet. Kontrastprogramm: Im Hintergrund, außerhalb der Halle, Wohngebäude aus der Gründungszeit.
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Er ist die größte Tropenhalle Europas.
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Ein hauptamtlicher Gärtner kümmert sich ausschließlich um die tropische Pflanzenwelt.
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… und er hat alle Hände voll zu tun. Interessante Durchblicke entzücken immer wieder den Besucher.
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Er stammt vom Architekten Carl James Bühring, der auch die anderen damals hochmodernen Bauten entwarf. Sie wurde 1934 in Betrieb genommen. Stahlbeton als Baustoff für die Felsenimitationen wurden bald auch in vielen anderen Zoos verwendet.
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Die Dachkonstruktion des neuen wurde, wie andere Bauelemente, aus dem alten Elefantenhaus übernommen. Das alte Elefantenhaus wurde 1926 eröffnet. Man hat dem Denkmalsschutz Rechnung getragen. Das alte Haus war nicht mehr zeitgemäß.
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Elefantenhaus, alte Dachkonstruktion aus Holz, Architekturdetail.
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Sie wurde 1929 eröffnet und diente 60 Jahre lang als Unterkunft für Eisbär, Braunbär & Co. Bemerkenswert ist der Baustil: Reines Bauhaus. Heute ist sie veraltet.
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Die meisten Bärenarten werden in L. nicht mehr gehalten. Z. Z. der Aufnahme stand sie leer. Heute ist dort ein Café und ein großer Kinderspielplatz untergebracht. Leider leidet der architektonische Eindruck darunter …
Die Fotos sind nicht speziell für diese Miniserie entstanden. Sie wurden eher beiläufig, gemeinsam mit Fotos von Tieren, gemacht. Die komplette Serie war schon einmal auf meiner alten HP zu sehen. Jetzt habe ich sie unter dem Motto „Architektur“ wieder aus dem „elektronischen Schuhkarton“ geholt, neu betextet und hier veröffentlicht, als Neu-Remake gewissermaßen.
Ein Teil der Aufnahmen von Tieren aus dem Leipziger Zoo sind in meine Themenserie „Tiere im Zoo“ eingeflossen.
Die Architektur-Serie erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt außerdem noch viele andere interessante Gebäude im Leipziger Zoo, und vielleicht wird die Serie eines Tages fortgesetzt und erweitert. Aber dann steht sie in der falschen Rubrik. Nun, wir werden sehen …
(c) Bernd Mai Jan. 2016
Die Tiere im Zoo habe ich schon bewundert nun auch noch der besondere Blick auf die Architektur – klasse und vielen Dank fürs Zeigen.