Quedlinburg 2004

„In der historischen Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen befinden sich gut 2000 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten. Am Markt liegt das Renaissance-Rathaus mit der Roland-Statue, südlich davon der Schlossberg mit der romanischen Stiftskirche und dem Domschatz als Zeugnisse des Quedlinburger Damenstifts. Auch der Münzenberg mit der romanischen Klosterkirche St. Marien und im Tal dazwischen die romanische St. Wiperti, der sich anschließende Abteigarten und der Brühl-Park gehören zum Weltkulturerbe.“
(Wikipedia)

Die Serie entstand in einer Periode meines Lebens, in der ich zu viel Zeit hatte und zu wenig Zuwendung erfuhr. Ich hatte es mir zur Gewohnheit gemacht, einmal im Monat einen Ausflug in die nähere und weitere Umgebung meiner Heimatstadt zu planen und durchzuführen. Meine Mittel waren begrenzt, und Reisekomfort mußte durch Enthusiasmus ersetzt werden, ein Restaurantbesuch durch ein Stullenpaket, ein Glas Wein durch Tee aus der Thermoskanne. Aber ich fand manchen hübschen Rastplatz, und ich genoß manche unerwartete Aussicht.
Am einprägsamsten ist mir der Aufenthalt an einem Platz an der Göltzschtalbrücke, dem größten gemauerten Eisenbahnviadukt Europas, in Erinnerung geblieben. Nach längerem Suchen war ich weit ab der Touristenaussicht auf einem Hügel auf einen Wanderweg gestoßen, an dem ein kleiner Rastplatz mit Bank und Tisch installiert war.

Vor mir lag die riesige Brücke, hinter mir stieg der Hang an und ging nach ein paar Dächern eines Dorfes in den Horizont über.

Ich packte meinen Proviant aus und legte die Kamera bereit.

Den IC-Expreß hatte ich leider verpaßt, aber ein Triebwagen der Regionalbahn rettete mir den Tag.

(c) Bernd Mai 2004 und 2016

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